Ausbilder Wasserrettung des DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. trainieren in Norwegen für den Ernstfall
Ausbilder Steffen Dongowski von der Wasserwacht Ortsgruppe Tangerhütte nahm vom 30. August bis zum 3.September, in Norwegen an einem gemeinsamen Training mit Ausbildern weiterer DRK-Wasserwachten Sachsen-Anhalts und Kammeraden des Norwegischen Roten Kreuzes teil.
Langjährige Freundschaft
Das norwegische Arendal bot den Wasserrettern ganz verschiedene Trainingsmöglichkeiten. Sie konnten Einsatzszenarien sowohl im Wildwasser-Fluss als auch im offenen Meer üben. Der Teil der Nordsee ist als Skagerrak bekannt. Die Gruppe der Landesausbilder der DRK-Wasserwacht besteht in Sachsen-Anhalt aktuell aus neun Männern und Frauen aus dem gesamten Land. Einer von ihnen kommt aus Tangerhütte. Sie alle sind zuständig für die fachliche Aus- und Fortbildung von Wasser- und Fließwasserrettern sowie von Rettungsschwimmern des DRK.
"Schon viel Jahre besteht ein intensiver fachlicher, mittlerweile auch freundschaftlicher Austausch zwischen Mitgliedern der Wasserwacht Sachsen-Anhalt und Mitgliedern des Norwegischen Roten Kreuzes", Im jährlichen Wechsel besuchen sich beide Rotkreuzgemeinschaften. In diesem Jahr ging es für die Ehrenamtlichen aus Magdeburg, Burg, Köthen, Weißenfels, Tangerhütte und Jessen nach Arendal, etwa 150 Kilometer südwestlich von Oslo gelegen.
In Fahrgemeinschaften ging es von unterschiedlichen Orten aus dem gesamten Sachsen-Anhalt mit dem PKW dorthin. Der empfang der Norwegischen Kameraden an der Fähre in Kristiansand war sehr herzlich und freundlich. Gleich nach der Ankunft begann ein intensiver und sehr kurzweiliger Austausch unter den Kameraden.
Besondere Situationen waren zu meistern in puncto Kommunikation. Die Kameraden sprachen deutsch, englisch oder norwegisch.
Welche Ziele wurden verfolgt?
Die fachlichen Ausbildungen der Wasser- und Fließwasserrettung waren in und um Arendal unterteilt in Rettungsübungen aus und am Fluss (Wildwasser) sowie auf dem offenen Meer. Ziel sollte es sein, dass die Landesausbilder ihre Fähigkeiten, Ausdauer und Koordination trainieren und als Team auch in besonderen Situationen gut zusammenarbeiten. Umso besser können sie ihre Erfahrungen an die Kameraden zu Hause weitergeben.
Viel Erfolg in starker Strömung
Natürlich waren ihnen die Gewässer unbekannt, die teils sehr hohe Fließgeschwindigkeiten aufwiesen. Auch die anderen Eigenschaften der verschiedenen Gewässer, wie steiniger Grund, Treibgut und so weiter boten eigene Herausforderungen. Insofern waren die deutschen Ausbilder an den unbekannten Fließgewässern gefordert, die Situationen so zu erkennen, dass sie mit den jeweiligen Übungspartnern verschiedene Szenarien meistern. Dies waren zum Beispiel das Schwimmen und Rettungsschwimmen im Fluss, das Queren von stark fließenden Flussabschnitten als Schwimmer mit Rettungsmitteln. Dazu gehören auch Seiltechniken. Wie zum Beispiel die Seilfähre funktioniert.
Auf hoher See
Weitere Höhepunkte waren die Rettungsübungen im Skagerrak, ein Teil der Nordsee an der Südküste Norwegens. "Das Wetter war glücklicherweise so gut, dass die Übungen auf offener See bei Sonnenschein und 20 Grad durchgeführt werden konnten". Die deutschen Gäste wurden unterstützt durch das Norwegische Rote Kreuz und die Besatzung des SAR-Rettungsschiffes "Inge Steensland" aus Oslo.
Geübt wurden Rettungsmanöver und Rettungstechniken. Hier lernten die Ausbilder selbst einiges hinzu. Die Rettung auf offener See, ohne dass schnell andere Hilfe zur Verfügung steht, stand dabei im Vordergrund. Sowohl die Rettungsmanöver mit Rettungsboot und Jetski, als auch die medizinische Versorgung der Geretteten standen dabei im Fokus.
Die sehr erfahrene Besatzung des SAR-Rettungsschiffes sowie der Ausbilder des Norwegischen Roten Kreuzes gaben gute Hinweise, welche die Ausbilder aus Sachsen-Anhalt künftig in die heimische Aus- und Fortbildung übernehmen wollen. Viele Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht leisten Dienst an den Küsten der Nord- und Ostsee. Genau diese Zielgruppe soll mit den in Norwegen gemachten Erfahrungen geschult werden.
Verfasst: Steffen Dongowski
Fotos: DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.