Ich vergesse alles um mich herum und konzentriere mich voll auf die Wand
Die Kinder und Jugendlichen der Kinder- und Jugendhäuser "Anne Frank" waren im Sportpark Rabenberg.
Breitenbrunn. Im Mai konnten wir Dank finanzieller Unterstützung der „Hugo Meyer – Nachfahren - Stiftung, unser erlebnispädagogisches Projekt „Grenzerfahrung“ im Sportpark Rabenberg (Erzgebirge) durchführen.
10 Mädchen und 10 Jungen aus den DRK Kinder- und Jugendhäusern Tangermünde und Tangerhütte verbrachten wieder je 4 Tage im Sportpark, an der Kletterwand, mit Fußball, Schwimmen, bei Zumba – Stunden und mit viel Spaß.
Im Vordergrund stand das Klettern an der 12 m hohen Wand.
Es ist jedes Mal auch für mich wieder ein Erlebnis und versetzt mich und mein Team ins Erstaunen, was unsere Kinder und Jugendlichen dort an der Kletterwand leisten und schaffen.
Die glücklichen und strahlenden Augen entschädigen uns für all den Stress bei den Vorbereitungen und der Durchführung.
Die Kinder und Jugendlichen sind beim Klettern „emotional geladen“ und das ist auch beabsichtigt. Die Reiz- und Reaktionsmuster treten in dieser Situation unmittelbar und deutlicher hervor, als im Alltag. Auf höchst authentischer und ungefilterter Weise erleben sie Angst und Bedrohung, erfahren aber auch eigene Kompetenzen, Fähigkeiten, Mut und Vertrauen.
Unsere therapeutische Richtung steht unter dem Motto „Wahrnehmen was wirklich ist“.
Bei der täglichen Einzelauswertung am Abend wurden die jeweiligen Ziele und deren Erreichung von den Teilnehmern reflektiert und gemeinsam besprochen, was das Ganze für den Alltag bedeuten könnte.
Das Miteinander der Kinder und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gruppen kommen und sich dazu kaum kennen, ist beachtlich. Sie motivieren sich gegenseitig, freuen sich gemeinsam über Erfolge und trösten sich gegenseitig.
Diese Erfahrung ermöglicht ihnen u.a. wieder Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen.
„Ich vergesse alles um mich herum und konzentriere mich voll auf die Wand. Und ich habe meinen Spaß dabei.“, sagt ein Junge. Ein anderer stimmt ihm nickend zu und sagt „Ich kann mich richtig gut auspowern beim Klettern. Und kann verschiedene Wege nach oben nutzen.“
Mit viel Spaß und Freude bezwangen die Mädchen und Jungen die Kletterwand und konnten sich in den Schwierigkeitsgraden immer wieder steigern. Ob nun mit verbundenen Beinen, beim Speed-Klettern oder am Überhang, auf die gezeigte Leistung waren alle stolz. „Wenn man oben angekommen ist und die Decke angeschlagen hat, dann ist man sehr stolz auf sich selbst.“
Fazit: „Das Klettern und die anderen sportlichen Aktivitäten haben in Rabenberg total viel Spaß gemacht. Das einzige was blöd war, ist, dass wir alle extremen Muskelkater hatten.“
Verfasst von Birgit Schleinig, Einrichtungsleiterin der Kinder- und Jugendhäuser „Anne Frank“